Moiré (Kittelschürze)

Keramik | 2012

Zwei Muster liegen übereinander: Ein gerolltes Wandmuster aus den 1950er Jahren und ein keramisches Muster, welches sich darüber erstreckt. Die Farbe des gerollten Musters und des keramischen Musters fließen – von Weitem gesehen – zusammen. Das keramische Relief ist dem Muster einer Kittelschürze entnommen. Beim Herantreten zerfallen beide Muster in ein grafisches Dahinter und ein reliefartiges Davor. Im Übereinanderlegen der beiden Muster werden zugleich zwei Zeiten und Generationen übereinandergelegt; die Eltern der Künstlerin als Nachkriegsgeneration der um 1950 Geborenen und die Generation, der die kittelschürzentragenden Großmütter angehörten. Es ist gleichzeitig ein Zusammenfließen und ein Auseinanderfallen der beiden Muster, die in ihrem Zeitbezug auch Assoziationen zu den dahinterliegenden Wertparametern der jeweiligen Zeit erlauben.


Two patterns are superimposed: a rolled wall pattern from the 1950s and a ceramic pattern spread over it. Seen from a distance, the colors of the rolled pattern and the ceramic pattern merge. The ceramic relief is adopted from the pattern of an apron dress. At closer inspection, the two patterns split into a graphic background and a relief-like foreground. The superimposition is that of two times and generations: the artist’s parents as the postwar generation born around 1950 and the generation to whom the apron-wearing grandmother belonged. It is at once a coalescence and a disintegration of the two patterns that through their temporal references also give rise to associations with the underlying value parameters of the respective times.


Moiré (Kittelschürze)
Keramik | 2012 | Ausstellungsansicht Kunst im Tunnel: DIE PASSION DES REALEN, 2012


Moiré (Kittelschürze)
Keramik | 2012 | Foto: Robert Vanis